19. August 2019

Hamburg ist immer eine Reise wert, zumal ich mit dortigem World Series-Event gute Erinnerungen verbinde. Gemeinsam, damals noch mit Anne Haug, Jan Frodeno und Franz Löschke, wurden wir hier vor heimischer Kulisse 2013 Weltmeister im Mixed-Relay. Deshalb komme ich immer wieder gerne dorthin zurück um Renne zu bestreiten. Trotz Regenwetter war das Publikum wieder einmal grandios, die Stimmung sensationell. Hamburg ist einfach sportbegeistert und bietet eine Kulisse wie sonst kaum irgendwo auf der Welt. Das überträgt sich direkt auf uns Athleten, Gänsehautatmosphäre inbegriffen.

Das Tüpfelchen auf dem i

19. August 2019 | Das Tüpfelchen auf dem i

Hamburg ist immer eine Reise wert, zumal ich mit dortigem World Series-Event gute Erinnerungen verbinde. Gemeinsam, damals noch mit Anne Haug, Jan Frodeno und Franz Löschke, wurden wir hier vor heimischer Kulisse 2013 Weltmeister im Mixed-Relay. Deshalb komme ich immer wieder gerne dorthin zurück um Renne zu bestreiten. Trotz Regenwetter war das Publikum wieder einmal grandios, die Stimmung sensationell. Hamburg ist einfach sportbegeistert und bietet eine Kulisse wie sonst kaum irgendwo auf der Welt. Das überträgt sich direkt auf uns Athleten, Gänsehautatmosphäre inbegriffen.

Entsprechend motiviert stürzte ich mich kopfüber in die Alster. Der Weg zur erstem Boie ist nicht sehr weit, deshalb hieß es Kopf runternehmen und Vollgas die ersten Meter anschwimmen. Wiedergefunden habe ich mich nach der ersten Wende mitten im Pulk der 60 Starterinnen. Daran änderte sich bis zum Schwimmausstieg nicht mehr viel.

Die Ausgangssituation für den weiteren Rennverlauf jedoch war aussichtsreich. Auch der Wechsel in die Radschuhe klappte ohne Probleme. Ab ging’s auf den Rundkurs rund um die Binnenalster. Jedoch sollte mir nach wenigen Metern mein Pech der letzten Wochen treu bleiben - Plattfuß am Hinterrad. Damit war mir sofort klar, dass mein Rennen gelaufen war. Keine Chance bei dieser kurzen Distanz das Rad zu richten und die Lücke wieder zu schließen.

Ich habe mich dann mit plattem Reifen über die Radrunde bis zum Radwechsel geschleppt, konnte den Materialdefekt dann aber nicht mehr beheben und musste das Rennen aufgeben. Mein erstes DNF seit Jahren. Die vielen tröstenden Worte anschließend konnten mich nicht so richtig aufbauen, aber das nächste Rennen kommt ja bekanntlich bald. Dachte ich zumindest.

 

Weitergehen sollte es für mich mit dem Weltcup-Rennen im ungarischen Tiszaujvaros in der darauffolgenden Woche. Die letzte Trainingseinheit vor dem Abflug sollte lediglich eine lockere Radrunde sein. Dann passierte was meine Saison vorzeitig beenden sollte.

Ein Auto hat mir die Vorfahrt genommen, sodass ich schwer gestürzt bin und mir dabei den Ellenbogenkopf und eine Rippe gebrochen habe. Hinzu kommen Prellungen, Hämatome, Schnittwunden und mehrere verschobene Wirbel.

Das war dann wohl das Tüpfelchen auf dem i einer total verkorksten Saison.

In der Klinik erfolgte anschließend die Operation. Jetzt trage ich eine Platte als Souvenir an diesen Tag für eine gewisse Zeit bei mir. Dennoch hatte ich Glück im Unglück. Es hätte deutlich schlimmer ausgehen können. Die Wucht des Aufpralls kann daran ermessen werden, dass mein Carbon-Rahmen in mehrere Teile gebrochen ist.

Mein Helm hat mich zudem vor Schlimmerem bewahrt. Wie lange ich ausfallen werde ist aktuell noch nicht abzuschätzen.

Die Operation verlief gut und der Heilungsprozess läuft an. Physiotherapie und Reha-Maßnahmen bestimmen jetzt meinen Tagesablauf. Was ich genau mache um schnellstmöglich wieder fit zu werden darüber berichte ich euch in den nächsten Wochen. Vielleicht ist die ein oder andere nützliche Anregung dabei.

An der Zielsetzung für kommendes Jahr hat sich für mich nichts geändert. Es geht mit Vollgas (oder in meinem Fall jetzt Halbgas) weiter Richtung Tokio. Irgendwann wendet sich das Blatt hoffentlich wieder.

Wichtig für mich ist, dass ich zurück in die Situation finde in der ich meine Ziele aus eigener Kraft erreichen kann.  

 Eure Anja